Reiseschecks: Gibt es sie noch? Und was sind die Alternativen?

Die guten alten Travellerschecks waren bis vor einigen Jahrzehnten fester Bestandteil des Gepäcks bei längerfristigen Reisen. Mit diesen konnte man im Ausland schnell und sicher an Bargeld kommen. Heute sind Reiseschecks nahezu ausgestorben. Wir erklären Ihnen, was Sie mit alten Reiseschecks anstellen können und stellen Ihnen moderne Alternativen vor, mit denen Sie beim Zahlen im Ausland viel Geld sparen. Viel Spaß! 💸

Was ist ein Reisescheck überhaupt?

Wie haben Sie bei Ihrer letzten Reise außerhalb der Eurozone bezahlt? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie entweder Bargeld dabeihatten und dieses gewechselt haben oder mit einer EC-, bzw. Kreditkarte Geld abgehoben oder direkt bezahlt haben.

Früher waren Reiseschecks sehr beliebt. Diese wurden in Deutschland unter anderem von Thomas Cook und American Express ausgestellt. Das Prinzip war dabei sehr simpel: Sie haben in Deutschland einen Scheck erworben und konnten diesen im Ausland in der lokalen Landeswährung auszahlen lassen oder damit direkt für Artikel und Leistungen bezahlen. Dabei gab es die Option, den Scheck in Ihrer Landeswährung oder in der Währung Ihres Ziellandes zu erwerben.

In Deutschland werden Reiseschecks seit 2015 nicht mehr ausgestellt. In einigen anderen Ländern sind diese jedoch weiterhin verfügbar. Zahlreiche Banken in den USA und Großbritannien verkaufen beispielsweise immer noch Reiseschecks.

Obwohl es heutzutage deutlich bessere und bequemere Zahlungsmittel gibt, zahlen einige Menschen weiterhin gerne mit Reiseschecks.

Warum wurden Reiseschecks präferiert?

Banken empfehlen Reiseschecks wie Bargeld zu behandeln und mit diesen sorgsam umzugehen. Doch wieso hat man früher nicht einfach Bargeld mit in das Ausland genommen? Dies hat zwei Gründe:

1. Sicherheit
2. Bequemlichkeit

Grundsätzlich kann man fast auf der ganzen Welt Geld wechseln. Das war auch früher schon so. Wer kurz in den Urlaub gefahren ist, hat oftmals einfach Bargeld mitgenommen und es nach der Ankunft gewechselt. Bei längerfristigen Reisen war dies jedoch unpraktisch und auch noch risikoreich. Denn wer sein ganzes Bargeld verlor, konnte seinen Lebensunterhalt nicht mehr decken und strandete im schlimmsten Fall sogar im Ausland.

Reiseschecks schützen, weil sie beim Einlösen eine Unterschrift erfordern. Diese wird anschließend mit der Unterschrift auf dem Scheck verglichen und das Geld wird erst ausgezahlt, wenn die Unterschrift übereinstimmt. Außerdem können Reiseschecks (auch heute noch) im Falle eines Verlustes oder Diebstahls innerhalb weniger Tage erstattet werden.

Bevor Kreditkarten gesellschaftlich weit verbreitet waren, waren Reiseschecks daher die beste Möglichkeit, um im Ausland sicher und bequem an Geld zu kommen.

Kann man Reiseschecks heute noch einlösen?

Wenn Sie noch einen alten Reisescheck zuhause gefunden haben, gibt es gute Nachrichten für Sie. Dieser läuft nicht ab und kann weiterhin eingelöst werden. Da Reiseschecks heute aber weniger verbreitet sind als früher, gibt es auch deutlich weniger Annahmestellen. Bevor Sie verreisen, sollten Sie daher sicherstellen, dass in Ihrem Zielland Reiseschecks auch akzeptiert werden. Außerdem lohnt es sich, einige Annahmestellen im Voraus zu ermitteln.

Wenn Sie Ihren Reisescheck in Deutschland einlösen möchten, können Sie dies bei einigen Banken und bei American Express tun. Hier finden Sie eine Funktion zum Ermitteln von Standorten, die das Einlösen weiterhin erlauben. Außerdem besteht die Möglichkeit, Checks online einzulösen. Dies kann jedoch bis zu 30 Tage in Anspruch nehmen.

Welche Alternativen zum Reisescheck gibt es?

Wenn Sie heutzutage verreisen, benötigen Sie keine Reiseschecks mehr. Kreditkarten sind weltweit verbreitet und ermöglichen grenzüberschreitende Zahlungen, ganz unabhängig von der Landeswährung. Allerdings sollten Sie auf die Gebühren achten, die bei Zahlungen mit Ihrer Kreditkarte anfallen. Viele Banken verrechnen hohe Gebühren und wenden außerdem einen unvorteilhaften Wechselkurs an.

Sie sollten sich vor Ihrer Reise am besten eine Reisekreditkarte holen. Unsere Favoriten sind:

Revolut Standard

Mit Revolut Standard zahlen Sie weltweit zum Mittelkurs, solange Sie nicht mehr als 1000 € pro Monat ausgeben. Darüber wird eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 1,00 % berechnet. Revolut ermöglicht außerdem kostenfreie Bargeldabhebungen bis zu einem Limit von 200 € pro Monat weltweit. Das Beste dabei: Das Standard-Konto von Revolut ist zu 100 % kostenfrei. Da es sich um ein Konto auf Guthabenbasis handelt, wird auch Ihre Bonität nicht überprüft.

Wise

Wenn Sie mehrere Währungen halten möchten, dann bietet Wise die ideale Reisekreditkarte für Sie. Damit zahlen Sie weltweit zu sehr geringen Gebühren und können bis zu 250 € pro Monat kostenfrei an Bargeld beziehen. Besonders interessant ist, dass Wise es ermöglicht, über 50 verschiedene Kontowährungen zu halten. Zudem ist es möglich, direkt über das hinterlegte Wise-Konto kostengünstige Auslandsüberweisungen zu tätigen.

DKB

Das Girokonto der DKB bietet Aktivkunden sehr interessante Auslands-Konditionen. Zahlungen und Bargeld-Abhebungen sind hier weltweit kostenfrei möglich. Dazu kommt, dass für Aktivkunden keine monatliche Grundgebühr erhoben wird. Die einzige Bedingung, um Aktivkunde bei der DKB zu sein: Sie müssen monatlich mindestens 700 € auf Ihrem Girokonto empfangen. Wenn Sie dies planen, bietet die DKB eines der besten Girokonten auf dem Markt mit einer exzellenten Reisekreditkarte.

Fazit:

Reiseschecks waren lange Zeit sehr nützliche Zahlungsmittel im Ausland. Heutzutage bieten diese jedoch kaum einen Mehrwert und werden daher in Deutschland nicht mehr verkauft. Reisekreditkarten sind die ideale Alternative und bieten eine enorme Flexibilität. Wir sehen daher keine Nachteile darin, dass Reiseschecks nicht mehr verkauft werden. Falls Sie noch einen Reisescheck finden sollten, empfehlen wir Ihnen, sich beim Einlösen über die Kosten zu informieren.